Betriebliche Altersvorsorge die Strategie zur Mitarbeitergewinnung in der Generation Y

Warum junge Arbeitnehmer in den Fokus der bAV gestellt werden wollen

Einer Studie von Deloitte aus dem Jahr 2018 zufolge, fürchtet die Mehrheit der befragten Arbeitnehmer, dass ihre Leistungsansprüche aus dem Rentensystem des Staates nicht ausreichend sein werden, um das Einkommen im Alter zu sichern.

Im Zuge des demographischen Wandels ist besonders die so genannte Generation Y, also alle die zwischen 1980 und 1990 geboren wurden, von dieser Sorge betroffen. Dennoch existieren bisweilen Unklarheiten über die Bedeutung der bAV, sodass die Vorteile oft nicht bekannt sind. Aus diesem Grund stellen gerade die Ypsiloner eine interessante Zielgruppe für die betriebliche Altersvorsorge dar. Jedoch ist zu betonen, dass im Zuge dessen neue Strategien zu entwickeln sind, die eine gezielte Ansprache junger Arbeitnehmer ermöglichen und zudem die Rahmenbedingungen für eine individuell zugeschnittene bAV schaffen.

Warum eine bAV den Nerv der Generation Y trifft

Im Jahr 2020 werden sie global betrachtet die Hälfte der Erwerbstätigen ausmachen – die Generation Y erobert den Arbeitsmarkt und stellt dabei ganz explizite Anforderungen an die Arbeitswelt. So sind die meisten Ypsiloner behütet aufgewachsen und schätzen es, für ihre geleistete Arbeit ein entsprechendes Lob zu erhalten. Gleichzeitig ist es die Generation, die zukünftig am stärksten von den Folgen des demographischen Wandels betroffen sein wird. Da das Umlageverfahren des Generationenvertrages zunehmend an seine Grenzen stößt, sieht sich die Generation Y im Rentenalter vermehrt mit der Problematik der Altersarmut konfrontiert. Eine betriebliche Altersvorsorge stellt hier eine hinreichende Maßnahme dar, die von jungen Arbeitnehmern bereits jetzt zu ergreifen ist, um sich im Alter abzusichern. Auf diesem Wege lassen sich gemeinsam mit dem Arbeitgeber aktiv Rücklagen bilden, die die gesetzliche Rente der Generation Y aufstocken werden. Doch nicht nur aus der Perspektive der jungen Arbeitsnehmer ist eine bAV interessant, denn sie bietet auf Arbeitgeberseite die Chance die Attraktivität des Unternehmens für Fachkräfte zu steigern und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Die Potentiale die eine bAV für die Zielgruppe der Ypsiloner mit sich bringt, sind folglich nicht zu unterschätzen.

Doch stellt sich die Frage, welche Strategien es gibt, diese Zielgruppe gezielt anzusprechen?

Ein attraktives bAV-Modell für die Generation Y muss deren Anforderungen größtenteils erfüllen

Die jungen Arbeitnehmer der Generation Y gelten nicht nur bei der Berufswahl als besonders anspruchsvoll. So sind generell Angebote interessanter, die sich mit den Grundwerten dieser Kohorte decken. Dieser Anspruch stellt sich folglich auch für eine betriebliche Altersversorgung, die diese Zielgruppe adressieren soll. Hier gilt es die Wünsche und Sorgen der Arbeitnehmer zu kennen und zu verstehen, um aus diesen ein passgenaues bAV-Modell für das eigene Unternehmen zu generieren. Ein attraktives bAV-Konzept speziell für junge Arbeitnehmer müsste vor allem den Anforderungen der Flexibilität, Zweckmäßigkeit und Sicherheit nachkommen.

Darüber hinaus legt die Generation Y großen Wert auf eine qualifizierte Beratung. Besondere Anreize werden zudem gesetzt, indem das bAV-Modell einen Belohnungs- und Motivationseffekt integriert.

Wie ist ein Motivations- und Belohnungsmodell in der bAV umsetzbar?

Die Anforderungen der Generation Y zu 100 Prozent zu erfüllen, scheint unmöglich, allerdings bieten sich Modelle in der bAV an, die es ermöglichen, diesen nahezukommen. Ein denkbares Modell wäre zum Beispiel die Kombination einer betrieblichen Altersversorgung mit einem Zeitwertkontenmodell. Letzteres bringt die gewünschte Flexibilität, die eine bAV aufgrund der gesetzlichen Verfügungsbeschränkungen und der Zweckmäßigkeit nicht bietet. Der Belohnungseffekt bei dieser Variante ließe sich zum Beispiel über die Zugehörigkeit zum Betrieb generieren, indem ein Stufenmodell im Kontext der bAV Einsatz findet. Durch die Ergänzung um ein Zeitwertkonto lässt sich weiterhin die Motivation der Mitarbeiter steigern, indem die daraus resultierenden Erträge für verschiedene Verwendungsmöglichkeiten und somit flexibel zur Verfügung stehen. Grundlegend ist jedoch bei der konkreten Ausgestaltung des betrieblichen Versorgungsmodells zu beachten, dass sich die einzelnen Durchführungswege der bAV in unterschiedlichem Maß mit den Anforderungen der jungen Arbeitnehmer vereinbaren lassen und somit eine gründliche Abwägung erforderlich ist.

Trotz der hohen Anforderungen, die bei einem bAV-Modell speziell für die Generation Y zu berücksichtigen sind, sollten die Potentiale dieser Strategie zur effektiven Mitarbeitergewinnung nicht ungenutzt bleiben. So bietet sie Unternehmen nicht nur die Möglichkeit, sich im Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchskräfte nachhaltig aufzustellen, sondern erhöht im Anschluss auch deren Bindung an den Betrieb. Die Mitarbeiterfluktuation ist folglich ebenfalls mit der gezielten Implementierung eines bAV-Konzepts für junge MitarbeiterInnen zu reduzieren. Da die Konzeption und Implementierung eines bAV-Modells sowohl personelle als auch zeitliche Ressourcen erfordert, bietet sich Unternehmen hier die Option auf eine externe Beratung zu setzen, so können sie sich weiterhin auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Quellen:

AssCompact (2019). Die Generation Y mit bAV und Zeitwertkonten ansprechen. Ausgabe 08/2019.

Deloitte (2018). bAV auf dem Weg in die Zukunft – Studie zur betrieblichen Altersversorgung 2018.

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