Wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland und den ansässigen Unternehmen?

Eindrücke von der Digital X 2019 in Köln

Digital X- dahinter steht eine Initiative, die das Ziel verfolgt in Deutschland aktiv die Weichen für die Digitalisierung zu stellen. Mit der Kick-Off-Veranstaltung in Bochum, fiel bereits im April der Startschuss für die dahinterstehende Eventreihe, die eine branchenübergreifende Plattform zum Austausch über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung bietet. Die im Jahresrhythmus ausgetragene Veranstaltungsreihe fand dieses Jahr ihren Abschluss in einem zweitägigen Finalevent, welches am 29. und 30. Oktober in Köln realisiert wurde. Für 2 Tage war die Stadt Köln so buchstäblich der Hotspot für all diejenigen, die die Digitalisierung in Deutschland vorantreiben oder sich grundlegend für digitale Fragestellungen interessieren. Insgesamt 35.000 Besucher aus allen Branchen nahmen dieses Jahr an den 7 Veranstaltungen im Rahmen der Digital X teil, davon allein circa 20.000 beim Finalevent in Köln. Um der Frage nachzugehen, wie es um die Digitalisierung im deutschen Mittelstand bestellt ist, war an einem der Messetage auch die Hagebölling & Kollegen Unternehmensberatung unter den Fachbesuchern vertreten. Dabei war vor allem von Interesse, welche der digitalen Prozesse und Instrumente explizit für kleine und mittelständische Unternehmen nutzbar sind.

160 Pioniere der digitalen Welt geben Impulse für einen erfolgreichen Digitalisierungsprozess

Um die digitale Transformation in all ihren Facetten abzubilden, kamen insgesamt 160 nationale sowie internationale Referenten im Rahmen der Digital X in Köln zu Wort. Neben namenhaften Persönlichkeiten wie Sir Tim Berners-Lee, dem Begründer des „World Wide Web“ und Jimmy Wales, dem Mitbegründer und Vorstandsmitglied von Wikipedia, äußerten sich auch aufstrebende Pioniere und innovative Startups zu den Möglichkeiten, die eine digitale Zukunft bietet. Auf den insgesamt 5 Bühnen bot sich den Besuchern der Messe die Chance, sich umfassend über den digitalen Wandel zu informieren. Neben der Präsentation digitaler Soft- und Hardware-Lösungen, standen auch kontroverse Diskussionen auf der Agenda der diesjährigen Digital X. So sind mit einer zunehmenden Digitalisierung von Prozessen zwar überwiegend Vorteile wie die Einsparung von wertvollen Ressourcen verknüpft, jedoch hat die digitale Transformation auch ihre Schattenseiten.

Welchen Einfluss haben digitale Errungenschaften wie die künstliche Intelligenz für unser gesellschaftliches Denken und Handeln?

Das digitale Errungenschaften das unternehmerische Handeln und die Art und Weise wie wir arbeiten maßgeblich prägen würden und werden, darüber besteht zweifelsohne ein hoher Konsens. Leonie Müller, die auch als „digitale Nomadin“ gilt, gab jedoch den Impuls, dass längst nicht nur Wirtschaftsprozesse eine „digitale Färbung“ aufweisen. Mit der These „wir sind eine sesshaft wohnende – aber mobil lebende Gesellschaft“, brachte Leonie Müller sehr bildlich zum Ausdruck, dass die digitale Transformation einen weitaus größeren Wirkungsradius aufweist, als und vielleicht bewusst ist. So sprach sie unter anderem davon, dass die Digitalisierung die Beziehungen zu den Dingen in unserem Leben maßgeblich verändert und somit auch einen Einfluss auf das gesellschaftliche Zusammenleben ausübt. Eine weitere kontroverse Diskussion entstand im Vortrag von Ulla Coester rund um die Frage, ob die Weiterentwicklungen digitaler Systeme wie beispielsweise der künstlichen Intelligenz, noch mit unseren Wertvorstellungen vereinbar sind. Die Antwort fiel dabei ebenso deutlich aus, wie der darauffolgende Apell, dass Unternehmen im Zuge der Digitalisierung in der Pflicht stehen, einen Codex mit ethischen Standards zu entwickeln. Denn nur durch die Einhaltung solcher Standards und Normen lässt sich laut Coester gewährleisten, dass die Menschheit auch zukünftig die Macht über die Steuerung des gesellschaftlichen Zusammenlebens fest in den Händen hält.

Offen blieb an diesem Tag hingegen die Frage, ob es der Initiative für Digitalisierung im Zuge der Digital X gelingt, tatsächlich den Innovationsgeist in alle Branchen zu bringen und digitale Lösungen für Unternehmen aller Größen nutzbar zu machen. So zeigte sich bei vielen der präsentierten Soft- und Hardwarelösungen, dass diese eher auf die Anwendung in größeren Unternehmen ausgelegt sind. Somit bleibt abschließend der Eindruck, dass die Digitalisierung in Deutschland in zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten abläuft und kleine und mittelständische Unternehmen dabei im Nachteil sind.

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